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Channel: Kommentare zu: Und wieder ein Tatort mit Afghanistan-Bezug: „Fette Hunde“
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Von: Sachlicher

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@ Orontes | 04. September 2012 – 22:21

Ich habe über die geschilderten Generationen hinaus den Eindruck, dass es auch in der Bundeswehr mittlerweile verschiedene Generationen mit z.T. sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen gibt.

Daran kann ich nichts besonderes ablesen.

Je infanteristischer die Verwendung und je höher die Zahl der Auslandseinsätze, desto größer m.E. das Verständnis für das traditionelle Soldatenbild.

Ein netter Duktus. Tradition in der Bw ist es aber das Recht und Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen und die Militärgeschichte Militärgeschichte sein zu lassen.

Deshalb ersah ich die seinerzeitige Rede des damaligen InH, GenLt Budde, auch als kontraproduktiv an. Natürlich ist dieser Mann obgrund seiner Verdienste um die Bundesrepublik jeglicher Zwielichtigkeit unverdächtig. Aber die Aussage „archaischer Kämpfer“ war und ist es mitnichten.

Ich kenne die Argumentation, dass im „Graben“ selbst kein AVZ, keine politische Bildung und kein Drohen mit Disziplinararrest zählt, sondern Kameradschaft, das Handwerk und der (Über-)lebenswille. Und ich rede ihr auch nicht wider das Wort.

Ich bemerke aber, dass man auch wieder aus den Graben heraus kommt. Und ich sehe keinen Platz für Archaik für diese Zeit danach. Den Soldaten/ die Soldatin auch für die Zeiten außerhalb des Grabens zu befähigen mündiger Staatsbürger in Uniform sein zu können, ist und bleibt Pflicht eines jeden Vorgesetzten und des Soldaten/ der Soldatin selbst.

Zu Ihrem Gesamtkontext sei noch bemerkt: Je infanteristischer der Kontext der Situation in der sich Soldaten/-innen befinden, um so weniger zählen auch Religion, Geschlecht, Aussehen, Herkunft, politische Wahlpräferenz, sexuelle Neigung, usw., sondern Kameradschaft, das Handwerk und der (Über-)lebenswille bzw. das kreative Anwenden militärischer Kenntnisse als Ausdruck intellektueller Leistungsfähigkeit.

Kurios empfinde ich es nicht, aber es sei bemerkt: Ich nahm und nehme mehr junge Fähnriche/ Oberfähnriche/ Leutnante/ (bislang auch:) Oberleutnante im Studium ohne auch nur eine Vorgesetztenverwendung (z.b.V. Schülerverwendungen ausgenommen), ohne einen Einsatztag, geschweige denn mit Kampferfahrung jenseits des PC`s wahr, die sich um die Zukunft Deutschlands in diesem Duktus Sorgen machen, als UmP und Offze/ StOffze, die sich den Truppennamen „Haudegen“ verdienten.

Mein Eindruck war und ist stets gewesen, dass es genau diesen Frauen und Männern viel leichter gelang aufgrund klarer Regeln neonazistische Gedanken-Tendenzen abzuwürgen und gleichzeitig geben sie damit die Gedakenwelt der Neuen Rechten der Lächerlichkeit preis, in dem sie das Leistungsprinzip (Stichwort: Funktionselite-Gedanke) als Dominante im Umgang mit den von Ihnen ins Feld geführte zwischenmenschliche Problematiken einführten, weil diese bei genauerer Betrachtung eben keine Probleme sind.

Wenn man das wiederum mit Archaik/ archaisch i.S.v. „altertümlich“ gleichsetzt: bitte schön. Für mich ist es Teil einer effektiven Lerngruppenanalyse, moderner Menschenführung, Ausdruck intelligenter Ausbildung, den unterstellten Bereich auf seine Aufgaben im Gefecht vorzubereiten, ohne dabei den Mensch in der Ausbildungsgruppe in seiner Integrität bzw. bzgl. seiner Leistungsfähigkeit lediglich bzgl. Aussehen/ Geschlecht/ sexueller Neigng/ Herkunft/ Religion zu hinterfragen. Entscheidend ist aufm Platz.

Noch etwas allgemeines: Wenn Sie den Begriff „antifaschistisch“ in seiner Verwendung als ideologisch aufgeladen akzeptieren, so ist das Ihr persönliches Dilemma.

Als Demokrat bin ich per Definition Antifaschist. Und ich lasse mir diesen Begriff weder von einer dekadenten Deutschen Linken, die in ihrer bundesdeutschen Geschichte nichts anderes als den Intellekt beleidigende Pseudorevoluzzer aus der Generation „Erwachsenenalter erreichen mit staatlichem Verwöhnaroma“ hervorbrachte, wegnehmen, noch von der selbsterklärt politisch „inkorreketen“ Neuen Rechten madig machen.


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